in unserem Newsletter 08/2021 widmen wir uns dem Thema Recyclingquote und dem neuen Gesetz zur erweiterten Herstellerverantwortung im östlichsten US-Bundesstaat. Dieser möchte mit dem neuen Verpackungsgesetz eine Vorreiterrolle einnehmen und die Recyclingquoten für Verpackungen deutlich steigern.
Sinkende Recyclingquoten werden auch hierzulande mit Sorge registriert. So verfehlt Deutschland zum wiederholten Male die von der EU geforderten Sammelquoten, weshalb der DGAW die Einrichtung eines Expertenteams fordert.
Auch unsere Nachbarn aus Österreich machen sich Gedanken, wie die Zahl der gesammelten Batterien erhöht werden kann. Dazu wurde die Kampagne "Her mit Leer" ins Leben gerufen.
Weitere Details lesen Sie in unten stehend in unserem heutigen Newsletter.
Mit freundlichen Grüßen Deutsche Recycling
US-Bundesstaat Maine mit eigenem Verpackungsgesetz
Ein Vierteljahrhundert dauerte der Kampf, der nun für das erste Verpackungsgesetz des US Bundesstaates Maine gesorgt hat. Die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, unterzeichnete vergangene Woche das Gesetz zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR), das Unternehmen effektiv für die von ihnen erzeugten Verpackungsabfälle zur Rechenschaft zieht. Mittlerweile sind fast ein Dutzend Bundesstaaten auf dem Weg, Maines Beispiel zu folgen.
Nach Angaben der Environmental Protection Agency haben die USA im Jahr 2018 82,2 Millionen Tonnen Behälter und Verpackungen entsorgt, was fast ein Drittel aller Haushaltsabfälle ausmacht...
Expertenrat zur Überarbeitung von ElektroG und BattG gefordert
Die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) sieht die geordnete Rücknahme von Elektroaltgeräten und Altbatterien in Deutschland gefährdet. In einem Schreiben an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) heißt es, dass man die Entwicklungen im Rahmen des ElektroG und des BattG mit “großer Irritation” sehe.
Zum wiederholten Male verfehlt Deutschland die europäische Zielvorgabe zur Sammlung von Altgeräten und auch die Recyclingziele für Altbatterien stehen auf der Kippe.
Deutschland hatte das EU-Mindestziel von 65 Prozent bei der Erfassung von Altgeräten im Jahr 2019 mit einer Quote von rund 44 Prozent deutlich verfehlt. Aktuelle Zahlen der Stiftung EAR deuten außerdem daraufhin, dass die Quote auch im letzten Jahr nicht signifikant gesteigert werden konnte und die Lücke zum Sammelziel eher größer als kleiner wird.
Auch die Sammelquote für Gerätebatterien ist in Deutschland im letzten Jahr gesunken. Bei einer Quote von nur 45,6 Prozent im Jahr 2020 müssen die Systeme ihre Erfassungsleistung daher spürbar steigern.
Die DGAW fordert zur Lösung der Problematik die Einrichtung einer Expertengruppe, die vor allem die internationalen Erkenntnisse aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sammeln, analysieren, bewerten und mit dem nationalen Vollzug vergleichen soll. Angestrebt werden Leitlinien und Hinweise für eine zukünftige gesetzliche Ausgestaltung.
Österreich möchte Batterie- Recyclingquote steigern
Jährlich werden in Österreich über 1,4 Millionen Lithiumbatterien in den Restmüll geworfen, statt in die eigentlich dafür vorgesehenen Sammelbehälter in Altstoffsammelzentren oder dem Handel. Gefährlich ist das vor allem, weil bereits kleinste Reibungen zur Entzündung und Bränden führen können.
Die Kampagne "Her mit Leer" des Klimaschutzministerium, der EAK (Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle), des Fachverbands Elektro- und Einrichtungsfachhandel (WKO) sowie des Gemeindebunds möchte diese Problematik angehen. Bis 2025 soll die Batterie-Recyclingquote von derzeit 45 Prozent auf über 65 Prozent gesteigert werden. „Viele Menschen wissen gar nicht, in welchen Geräten Lithiumbatterien verbaut sind – diesbezüglich ist die Aufklärungsarbeit der Kampagne eine dringende Notwendigkeit“ so Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB).
Falsche Entsorgung ist gefährlich!
Bei der Kampagne geht es in erster Linie um die richtige Entsorgung von Batterien bzw. Elektroaltgeräten (EAG). „Den Wenigsten ist bewusst, dass sie mit jeder falsch entsorgten Lithiumbatterie Menschenleben gefährden. Denn Lithiumbatterien im Restmüll führen beim Abtransport oder in den Anlagen immer wieder zu Bränden – gerade jetzt im Sommer ist die Brandgefahr und somit das Risiko für unsere Mitarbeiter besonders hoch.“ ergänzt Jüly.
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